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PXM, PIM, PDM und PLM: Was sind die Unterschiede?

Auf der Suche nach einer geeigneten Lösung bei Google und anderen Suchmaschinen für die Produktdatenverwaltung, bekommt man eine Vielzahl an Softwarelösungen und Tools angeboten. Dabei stoßt man auf verschiedene Begriffe rund um das Thema Produkt(daten), wie PXM, PIM, PDM und PLM. Herauszufinden welches System am besten zu den Prozessen und Strukturen eines Unternehmens passt ist keine einfache Aufgabe. Jede Abteilung hat andere Bedürfnisse und somit einen anderen Fokus auf die Daten und Informationen die das Produkt des Unternehmens umfassen.

In der Welt des Produktmanagements und der Produktentwicklung werden häufig vier Systeme verwendet: PXM, PIM, PDM und PLM (Product Experience Management, Product Information Management, Product Lifecycle Management und Product Data Management). Obwohl sie ähnliche Ziele verfolgen, haben sie unterschiedliche Schwerpunkte und Funktionen. Hier sind die Hauptunterschiede zwischen PXM, PIM, PDM und PLM:

PXM Produkterlebnis-Management

Definition: PXM bezieht sich auf das Management und die Optimierung der gesamten Produkterfahrung für Kunden über verschiedene Kanäle hinweg. Es ist ein fortschrittliches Konzept, das auf PIM aufbaut.

Fokus:

  • Verbesserung der Produktdarstellung und -erfahrung auf allen Kanälen.
  • Sicherstellung konsistenter und attraktiver Produktinformationen und -präsentationen.
  • Anpassung der Produktinformationen an spezifische Zielgruppen und Märkte.

Hauptmerkmale:

  • Omnichannel-Management
  • Personalisierung und Lokalisierung von Produktinformationen
  • Analyse der Kundeninteraktionen und Optimierung der Produktpräsentation basierend auf Kundenfeedback

Anwendungsbereiche: PXM wird hauptsächlich im Bereich Marketing und Vertrieb eingesetzt, um die Produkterfahrung für Online-Käufer zu verbessern.

Beispiel: Verbesserung der Relevanz und Attraktivität der Produkte für unterschiedliche Zielgruppen.


PIM Product Information Management 

Definition: PIM ist ein System zur zentralen Verwaltung und Bereitstellung von Produktinformationen. Es ermöglicht Unternehmen, konsistente, genaue und aktuelle Produktdaten über alle Vertriebskanäle hinweg zu pflegen und zu verbreiten.

Fokus: Der Hauptfokus von PIM liegt auf der Verwaltung und Verteilung von Marketing- und Vertriebsinformationen für Produkte. Dazu gehören Produktbeschreibungen, Bilder, technische Spezifikationen, Preise und andere marketingrelevante Daten:

  • Zentralisierung der Produktinformationen.
  • Sicherstellung der Konsistenz und Genauigkeit der Produktdaten über alle Vertriebskanäle hinweg.

Hauptmerkmale:

  • Datenaggregation und -normalisierung
  • Verwaltung von Produktattributen und -beschreibungen
  • Integration mit anderen Systemen wie ERP, CRM und E-Commerce-Plattformen

Anwendungsbereiche: PIM wird hauptsächlich in den Bereichen Marketing, Vertrieb und E-Commerce eingesetzt, um eine konsistente Produktdarstellung über verschiedene Kanäle hinweg sicherzustellen und die Time-to-Market zu verkürzen.

Beispiel: Ein Online-Händler verwendet PIM, um Produktinformationen zentral zu speichern und auf seiner Website, in Katalogen und in E-Mail-Kampagnen zu verwenden.


PDM Product Data Management

Definition: PDM ist ein System zur Verwaltung von technischen Produktdaten und Dokumentationen, die während des Design- und Entwicklungsprozesses erstellt werden. Es konzentriert sich auf die Verwaltung von CAD-Dateien, Stücklisten und technischen Spezifikationen.

Fokus: Der Hauptfokus von PDM liegt auf der Verwaltung und Kontrolle von Konstruktionsdaten und -dokumentationen, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten mit den neuesten und genauesten Informationen arbeiten.

  • Verwaltung von technischen Produktdaten und Dokumenten.
  • Unterstützung der Produktentwicklung und -konstruktion durch zentrale Speicherung und Verwaltung der Daten.

Hauptmerkmale:

  • Speicherung und Verwaltung von CAD-Dateien und technischen Zeichnungen
  • Versionskontrolle und Änderungsmanagement
  • Integration mit PLM-Systemen

Anwendungsbereiche: PDM wird hauptsächlich im Bereich Forschung und Entwicklung sowie im technischen Design eingesetzt, um die Versionierung, Freigabe und Zusammenarbeit an technischen Dokumenten zu verbessern.

Beispiel: Ein Maschinenbauunternehmen verwendet PDM, um CAD-Dateien und technische Zeichnungen zu verwalten, sicherzustellen, dass alle Ingenieure mit der aktuellsten Version arbeiten und Änderungen nachverfolgt werden können.


PLM Product Lifecycle Management

Definition: PLM ist ein umfassendes System zur Verwaltung des gesamten Lebenszyklus eines Produkts, von der Konzeptphase über die Entwicklung und Produktion bis hin zur Markteinführung und dem End-of-Life-Management.

Fokus: Der Hauptfokus von PLM liegt auf der Integration und Verwaltung aller Informationen und Prozesse, die mit dem gesamten Lebenszyklus eines Produkts verbunden sind. Dies umfasst Design, Entwicklung, Produktion, Qualitätssicherung und Wartung.

  • Verwaltung und Optimierung des gesamten Lebenszyklus eines Produkts.
  • Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen (z.B. Design, Produktion, Marketing).

Hauptmerkmale:

  • Produktentwicklungsprozessmanagement
  • Versionskontrolle und Änderungsmanagement
  • Integration mit CAD-Systemen und anderen Entwicklungstools
  • Dokumentation und Compliance-Management

Anwendungsbereiche: PLM wird hauptsächlich in der Fertigungsindustrie eingesetzt, um die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen zu verbessern, die Produktentwicklung zu optimieren und die Innovationsfähigkeit zu steigern.

Beispiel: Ein Automobilhersteller verwendet PLM, um die Entwicklung eines neuen Fahrzeugmodells zu verwalten, indem er alle Daten und Prozesse von der ersten Konzeptzeichnung bis zur Produktion und Wartung integriert.

PXM-PIM-PDM-PLM-Begriffe

PXM

Produktinformationen über
alle Vertriebskanäle sowie Kundeninformationen:

  • Online-Shops
  • Marktplätze
  • Social Media
  • Mobile Apps
  • Physische Geschäfte
  • Devices
  • Customer Behaviour
  • Rezessionen
  • Kommentare

PIM

Produktinformationen über Produkteigenschaften:

  • Beschreibungen
  • Anleitungen
  • Spezifikationen
  • Stock
  • Versionen
  • Modelle
  • Preise
  • Angebote
  • Größen- und Farbvarianten
  • Metadata

PDM

Produktdaten über Produkteigenschaften:

  • Maße
  • Technische Zeichnungen
  • Datenblätter
  • CAD-Daten
  • Baugruppen
  • Versionierung
  • Produktstruktur
  • Konstruktionsdaten
  • Fertigungsanweisungen
  • Zertifizierungen

PLM

Informationen über den Produktlebenszyklus:

  • Konzept
  • Lastenhefte
  • Analysen
  • Rentabilität
  • Beschaffenheit
  • Testergebnisse
  • Strategien
  • Liferkettenmanagement
  • Qualitätskontrollberichte
  • Recyclingdaten

Fazit: PXM, PIM, PLM und PDM ergänzen sich fabelhaft

Obwohl PXM, PIM, PLM und PDM unterschiedliche Schwerpunkte haben, ergänzen sie sich gegenseitig und können zusammen eingesetzt werden, um den gesamten Produktlebenszyklus und die Produktinformationen umfassend zu verwalten. Gemeinsam und in Kombination mit neuen Technologien wie KI, tragen sie dazu bei, die Effizienz und Qualität der Produktentwicklung und -vermarktung zu verbessern – ein essenzieller Faktor jedes Unternehmens. Folglich wird die Customer Journey zu einem erfolgreichen Kundenerlebnis.